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Einem schon 1988 erschienenen Artikel gab Keller die Überschrift: "Harmonie ist das
Ausschreiten der Grenzen". Nicht ängstlich in der Mitte bleiben, sondern ausschöpfen, was die
eigene Zeit und der eigene Standort zulassen! Das bleibt die Aufgabe auch unter sehr veränderten
Bedingungen. Noch immer sind Möglichkeiten und Grenzen für europäische Musiker nicht die gleichen
wie für Musiker anderer Kontinente. Was die Musik des Quartetts betrifft, zeigt sich das Europäische vor al-
lem in Bezug auf die Neue Musik von Schönberg bis Vinko Globokar. Deshalb wird die Harmonik des tradi-
tionellen Jazz kaum aufgegriffen, wohl aber dessen Rhythmus, und das größte Interesse gilt seinen
afrikanischen Ursprüngen.

Hermann Keller hat sich mit dem speziell präparierten Flügel eine Art Klaviatur-Schlagzeug geschaffen, auf
dem sehr unterschiedliche Klänge, vor allem aber polyrhythmische Strukturen entstehen können. Das Inein-
andergreifen von Rhythmen beim Improvisieren ist charakteristisch für die gesamte Gruppe, wobei nicht nur die
Trompete (in bekannter Weise mit Dämpfern) präpariert wird, sondern gelegentlich sogar die Violine und die
Klarinette. Natürlich wird in jedem Konzert auch (manchmal ausschließlich) mit dem "normalen" Flügel ge-
spielt, von einfachen Dreiklängen bis zu wilden Clustern. Da alle drei MitspielerInnen auch in ganz anderen
Formationen tätig sind, fließen sehr unterschiedliche Erfahrungen in die Musik ein. Zum Teil wird die
Improvisation durch Modelle gesteuert, manchmal auch durch komponierte Themen, zum anderen Teil gibt
es aber Raum für ein völlig freies Aufeinander - Reagieren.