Klaus Hübner schreibt in seiner CD-Rezension "Nicht ohne Wasser" über
Hermann Keller in Jazzthetik (Ausgabe 9/10). Zitat:
[...] Aus wieviel Prozent Wasser besteht der menschliche Körper? Die Angaben schwanken, doch
ein Mittelwert von 60 bis 65% gilt als korrekt. Ganz sicher ist dagegen, dass kein menschliches Leben
ohne Wasser möglich wäre. Eine simple profunde Gleichung, die sich eins zu eins auf Klang übertragen
lässt, der ohne Lebenskraft spendenden Elemente in ein Nichts, in eine abtötende Trockenheit
versinken würde [...]
[...] Es blubbert und gluckert in Kellers Musik.
"Das Wasser ist überlebenswichtig für uns," erklärt er. "In meiner Arbeit führen verschiedene Möglichkeiten zum Klang hin, was ohne Wasser nicht entstehen würde. Unter die Tom-Toms wurden z.B. Hohlkörper angebaut, um Glissandi zu erreichen. Man legt die Kürbishöhlung auf das Wasser und spielt darauf."
Das von Richard Waters 1967 erfundene, von Antje Messerschmidt gespielte "Waterphone" vereinigt die Bauweisen einer tibetischen Wassertrommel, einer Kalimba und einer alten Nagelvioline. [...]
[...] Hermann Keller benutzt den Flügel wie ein Klaviaturschlagzeug, das von Harmonien unabhängig macht. Auch das führt ihn zu den afrikanischen Wurzeln zurück wo das perkussive Spiel ganz entscheidend ist. [...]
[...] Was dann herauskommt aus den diversen Kombinationen von Piano, Trompete und diversen Wasserinstrumenten, ist nichts für nebenbei. Erst durch die Konzentration auf die Klänge erschließen sich die wahren Geheimnisse der Musik. [...]